Sonntag, 15. Februar 2009

Bottom-up - Neue Maut in den Niederlanden

Jeder motorisierte Verkehrsteilnehmer soll für jeden gefahrenen Kilometer auf jeder Straße in den Niederlanden bezahlen. Dadurch wird eine transparente, verbrauchsabhängige Besteuerung erreicht. Das alles soll satellitengestützt über eine in jedem Fahrzeug installierte Box erfasst und abgerechnet werden.

Die Art und Weise, wie dieser Konsens zustande kam, gemeinsam erarbeitet wurde, ist beeindruckend. Man kann unsere Nachbarn nur beglückwünschen zu soviel vernunftgeleitetem Pragmatismus.

Da wünscht man sich doch, dass dies in Deutschland auch möglich sein könnte, oder?

Aber wenn man an die hitzig geführte Debatte um die Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen denkt, dann setzt doch recht schnell wieder die Ernüchterung ein.

Auf jeden Fall scheint mir dies ein Musterbeispiel für politisch gesellschaftliche Lösungskompetenz zu sein :-)


Zitate:
"Das Ergebnis dieser Verhandlungen ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Erstens, weil der runde Tisch ein Maut-System vorschlug, das es in dieser radikalen Form weltweit noch nirgends gibt. Zweitens, weil der Vorschlag anschließend nicht in Ausschüssen zerredet und zerpflückt wurde, sondern tatsächlich eine politische Mehrheit fand."

"Entscheidender als die Details des Mautmodells dürfte jedoch der Politikstil sein: Statt von oben verordnet ("top-down") wurde es von unten kooperativ erarbeitet ("bottom-up"). "Wenn man die Betroffenen beteiligt, können sie nicht einfach dagegen sein, sondern müssen konstruktiv mitarbeiten und schauen, was sie wirklich wollen und was möglich ist", sagt Nouwen."

Artikel:
spiegel.de: Straßengebühr in den Niederlanden: Die Maut, die alle glücklich macht

wikipedia:
wikipedia: Maut

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